
PUSCH
PUSCH an der Joachim-Schumann-Schule (JSS)
Schulabschluss mit Perspektive: Praxisnah, individuell und zukunftsorientiert
Seit dem Schuljahr 2019/2020 stellt die BDP Kinderkiste in Kooperation mit der Joachim-Schumann-Schule (JSS) in Babenhausen im Rahmen einer landesweiten Initiative des Hessischen Kultusministeriums die sozialpädagogische Begleitung der Lernenden für maximal zwei sogenannten PUSCH-Klassen („Praxis und Schule“).
Ziel dieser schulischen Fördermaßnahme ist es, Jugendliche mit Unterstützungsbedarf gezielt beim Erreichen des Hauptschulabschlusses zu unterstützen – durch eine enge Verknüpfung von schulischem Lernen und praktischer Berufserfahrung.
Dabei steht der Übergang in Ausbildung und Beruf im Mittelpunkt. Die Schülerinnen und Schüler sollen nicht nur einen Schulabschluss erhalten, sondern auch ihre beruflichen Interessen entdecken, ihre Stärken entfalten und realistische Zukunftsperspektiven entwickeln.
Ziele des PUSCH-Programms
Die Maßnahme zielt auf Kompetenzentwicklung im pädagogischen, sozialen und berufsorientierenden Bereich ab:
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Ermöglichung des Hauptschulabschlusses
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Verbesserung der Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit
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Stärkung der Lern- und Arbeitsmotivation
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Individuelle Förderung und Unterstützung
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Berufsorientierung durch reale Praxiserfahrung
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Unterstützung beim Übergang in eine Ausbildung oder weiterführende schulische Bildung
Für wen ist PUSCH gedacht?
Die PUSCH-Klassen an der Joachim-Schumann-Schule richten sich an Schülerinnen und Schüler:
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die mindestens 14 Jahre alt sind oder das achte Schulbesuchsjahr abgeschlossen haben,
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die praktisch motiviert sind und gerne in einem Betrieb arbeiten möchten,
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die für den Hauptschulabschluss eine besondere Förderung, Motivation und Unterstützung benötigen,
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die aus dem Ostkreis des Schulaufsichtsbereichs Darmstadt-Dieburg oder angrenzenden Regionen stammen.
Das Angebot richtet sich insbesondere an Jugendliche, die im klassischen Unterricht nur schwer erreicht werden und deren Potenziale häufig im praktischen Tun sichtbar werden.
So funktioniert der PUSCH-Unterricht
Das Besondere an PUSCH ist die Verbindung von theoretischem Lernen mit praktischer Arbeit in Betrieben der Region. Das Schuljahr ist so organisiert, dass:
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die Jugendlichen an drei Tagen pro Woche regulären Unterricht an der Schule haben und
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an zwei Tagen pro Woche einen Lernort (Betrieb) außerhalb der Schule besuchen.
Diese Struktur ermöglicht es, theoretisches Wissen mit praktischen Erfahrungen zu verknüpfen. Der Unterricht orientiert sich dabei stark an lebensnahen, berufsrelevanten Inhalten und bereitet gezielt auf den Hauptschulabschluss vor.
Unterricht & Förderung im Detail
Kleine Lerngruppen – großer Lernerfolg
Die PUSCH-Klassen bestehen aus 13 bis 18 Lernenden. Das Lernen erfolgt in einer geschützten, überschaubaren Lernumgebung, die Raum für individuelle Entwicklung und Förderung bietet.
Individuelle Förderpläne
Gemeinsam mit Lehrkräften und sozialpädagogischer Begleitung werden für jede Schülerin und jeden Schüler individuelle Förderpläne erstellt, die regelmäßig überprüft und angepasst werden.
Sozialpädagogische Unterstützung
Neben dem Unterricht steht den Jugendlichen eine erfahrene sozialpädagogische Fachkraft (PUSCH-Coach) zur Seite. Diese unterstützt sie bei schulischen, sozialen oder persönlichen Herausforderungen und begleitet sie auf dem Weg zur Ausbildungsreife.
Berufliche Orientierung & Praxisphasen
Ein zentrales Element der PUSCH-Maßnahme ist die Arbeit in regionalen Betrieben, zum Beispiel in Handwerks-, Dienstleistungs-, Industrie- oder Pflegeberufen. Durch diese Praxisphasen an zwei Tagen pro Woche:
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lernen die Jugendlichen reale Arbeitswelten kennen,
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erfahren sie ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen,
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knüpfen sie erste berufliche Kontakte,
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gewinnen sie Motivation durch Selbstwirksamkeitserlebnisse.
Diese praktische Komponente ist besonders wichtig für Jugendliche, die durch „klassischen“ Unterricht allein nur schwer zu erreichen sind.
Ein Jahr – klare Struktur – echtes Ziel
Die Maßnahme ist auf ein Schuljahr angelegt. Im Verlauf dieses Jahres werden die Jugendlichen intensiv auf die zentralen Hauptschulabschlussprüfungen in Hessen vorbereitet.
Der Unterricht umfasst dabei:
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die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Englisch
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berufsorientierende Inhalte (z. B. Bewerbungstraining, Lebenspraxis)
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fächerübergreifende Projekte mit Praxisbezug
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soziales Lernen und Persönlichkeitsbildung
Erfolgreiche Konzepte mit Erfahrung
Die PUSCH-Klassen an der Joachim-Schumann-Schule bauen auf den positiven Erfahrungen der Edward-Flanagan-Schule (EFS) in Babenhausen auf, die bereits seit 2008 sogenannte „Praxisklassen“ im Rahmen des Projekts „SchuB – Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb“ umgesetzt hat.
Die Konzepte aus SchuB und die langjährige Erfahrung mit lernpraktischen Förderangeboten fließen heute in die Ausgestaltung der PuSch-Maßnahme an der JSS ein.
Regionale Zusammenarbeit – gemeinsam stark
Für die Umsetzung der Maßnahme arbeitet die BDP Kinderkiste e.V. eng mit:
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regionalen Ausbildungsbetrieben und Handwerksbetrieben
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der Joachim-Schumann-Schule
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der Agentur für Arbeit
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dem Staatlichen Schulamt Darmstadt-Dieburg
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Eltern, Erziehungsberechtigten und weiteren Netzwerkpartnern
Diese Vernetzung stellt sicher, dass die Jugendlichen praxisnah begleitet und realistisch auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet werden.
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